Strukturprozess im Dekanat Hamm-Nord wird diskutiert

Pfarreivertreter sehen Chance, Seelsorge zu gestalten

Sie bilden das Regionalteam für die Region Coesfeld-Münster-Warendorf (von links): Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, Maria Bubenitschek und Matthias Schlettert.

Wie die Zukunft der katholischen Kirche im Dekanat Hamm-Nord im Bistum Münster gut gestaltet werden kann und soll, darum ging es am 18. August im Pfarrheim St. Stephanus in Hamm-Heessen. Vertreterinnen und Vertreter der Pfarreien und Einrichtungen des Dekanates diskutierten gemeinsam den Vorschlag der Bistumsleitung, aus den drei Pfarreien Papst Johannes (Heessen), Heilig Geist (Bockum-Hövel) und Clemens August Graf von Galen (Hamm-Norden) einen pastoralen Raum zu machen.

Vorgestellt wurden die Überlegungen vom Regionalteam für die Region Münster-Warendorf-Coesfeld. Dieses bilden Pastoralreferent Matthias Schlettert, Weihbischof Dr. Stefan Zekorn und Maria Bubenitschek, die in der Bistumsverwaltung die Hauptabteilung Seelsorge leitet. Die Veranstaltung ist Teil des im Bistum laufenden Prozesses zur Entwicklung der pastoralen Strukturen und finden in allen Dekanaten statt. Der Prozess bindet die Katholikinnen und Katholiken vor Ort in Entscheidungen ein. Deshalb sind die Grenzen der sogenannten pastoralen Räume, in denen künftig die Seelsorge für mehrere Pfarreien mit einem Pool an Seelsorgerinnen und Seelsorgern umgesetzt werden soll, ausdrücklich Vorschläge und keine Vorgaben.

Basierend auf bisherigen Rückmeldungen zum Strukturprozess nannte Matthias Schlettert die weiteren zentralen Felder des Prozesses: Leitungsformen, Freiwilligenmanagement, das Verhältnis Pfarrei zu seelsorglichen Aufgaben in Einrichtungen sowie die Rollen- und Aufgabenklärung. „Wir brauchen künftig eine stärkere Zusammenarbeit der Pfarreien und der Teams“, sagte Weihbischof Zekorn angesichts von sinkenden Zahlen der Katholiken, des pastoralen Personals und der Kirchensteuereinnahmen. Es gehe jedoch nicht nur darum, einen Mangel zu verwalten, „sondern eine Pastoral der Zukunft zu gestalten vor dem Hintergrund des Mangels“. Dass es bei den pastoralen Räumen um Strukturveränderungen gehe und weniger um das Finden eines pastoralen Identifikationsraumes, machte Maria Bubenitschek deutlich. „Was vor Ort in den Pfarreien weiterhin möglich sein wird, hängt maßgeblich von den Menschen ab, die sich haupt- und ehrenamtlich engagieren“, ermutigte sie.

Der Vorschlag, das Dekanat Hamm-Nord zu einem pastoralen Raum zusammenzufassen, stieß bei den Vertretern der Pfarreien auf Zustimmung, wenngleich sich die Hauptamtlichen bei ihrer Pastoralkonferenz bereits erste Gedanken zur inhaltlichen Gestaltung gemacht hatten – und Fragen mitbrachten. „Wie kann die Gremienarbeit künftig aussehen?“, „Was bedeutet der pastorale Raum für die Verwaltungsarbeit?“, „Wie sieht eine konkrete Kooperation aus?“ waren einige der Fragen, die die Haupt- und Ehrenamtlichen mit in den Prozess nehmen werden. „Wir möchten uns leiten lassen von der Frage, welche Fragen sich die Menschen in unseren Stadtteilen stellen und wie wir als Kirche für sie da sein können“, fasste Pfarrer Christoph Gerdemann die Überlegungen zusammen. Neben einigen Unsicherheiten sehen die Pfarreivertreter überwiegend eine Chance in der Gründung des pastoralen Raums: „Jetzt haben wir noch die Möglichkeit, Seelsorge selbst zu gestalten“, hieß es.

Auf Bistumsebene arbeiteten Prozess- und Themengruppen aus Haupt- und Ehrenamtlichen an der strategischen Ausrichtung in diesen Feldern. Weihbischof Zekorn betonte, dass weitere Rückmeldungen ausdrücklich erbeten seien und in den Themengruppen bearbeitet würden.

Informationen zum Strukturprozess im Bistum Münster gibt es im Internet unter www.bistum-muenster.de/strukturprozess.

 

Text und Foto: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann

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