Gedanken zur Sache

Zum Responsum über die Segnung der Verbindung von Personen gleichen Geschlechtes

Vieles ist in den letzten Tagen zum Thema der Segnung homosexueller Paare gesagt und geschrieben worden. Kontrovers wird diskutiert. Das ist zunächst erfreulich, weil lebendig. Teils gleitet die Diskussion aber auch ab ins persönlich Beleidigende, wenn etwa die Jugendlichen der KjG unserer Heilig-Geist-Gemeinde in den sozialen Medien angegangen werden. Teils führt der Zorn in die Sachbeschädigung, wenn etwa das friedliche und bunte Zeichen der Regenbogenflagge von unseren Kirchen weggerissen wird. Das stimmt mich traurig und lässt mich fragend auf den Toleranzbegriff in unserer Gesellschaft blicken.

Umso mehr bewundere ich den Mut vieler in unserer Heilig-Geist-Gemeinde und darüber hinaus, die Courage von vielen Seelsorgenden im Ehren- und im Hauptamt. Dankbar bin ich für dieses zutiefst mitmenschliche Gesicht, das sich hier zeigt.

Das Ehesakrament ist „auf das gegenseitige Wohl und auf die Nachkommenschaft“ von Frau und Mann ausgerichtet. Ich sehe es nicht geschwächt, indem ich dem gegenseitigen Wohl zweier Menschen, die sich jenseits davon aufrichtig zugetan sind, Gutes zusage. Ich sehe mich nicht befugt, diese liebende und stärkende Zusage Gottes jenen zu gewähren und anderen zu versagen. Ich sehe nicht, dass Sakrament und Sakramentalie, Trauung und Segen, zu verwechseln wären. Und ich sehe dies auch nicht gewünscht.

Ich sehe: „Dies trage ich Euch auf, liebt einander“, ich urteile: „Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe“, ich handele: „Wer zu mir kommt, den weise ich nicht ab“.

Ihr Pastor
Robert Winschuh

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