Großes Zeichen für Toleranz und Vielfalt

KjG Heilig Geist hängt XXL Regenbogenfahne an Herz-Jesu auf

(Foto/Text: Johannes Spangardt)

(Foto/Text: Johannes Spangardt)

Bereits vor einigen Monaten hatte die KjG Heilig Geist an zwei Kirchen unserer Gemeinde Regenbogenfahnen als Zeichen für mehr Toleranz und Vielfalt aufgehängt. Nachdem beide Fahnen von Unbekannten gewaltsam entwendet wurden, beschloss die KjG das Projekt #segenfüralle größer anzulegen. Durch die Unterstützung einer anonymen Geldspende konnte Stoff gekauft werden, der von Isabel Molinos Pineiro und ihrer Mutter Agata Molinos zu einer XXL-Regenbogenfahne zusammengenäht wurde. Am vergangenen Samstag wurde sie an der Herz-Jesu-Kirche angebracht. „Die KjG ist ein Ort für jeden - wir stehen für Vielfalt und eine Welt, in der Kinder und Jugendliche nicht ausgeschlossen werden“, betonte Michelle Borgers von der KjG-Diözesanleitung in Münster, die zur Einweihung gekommen war. „In der heutigen Zeit ist Gleichberechtigung so wichtig, aber vor allem im kirchlichen Kontext noch lange nicht erreicht.“ Darüber hinaus dankte sie der KjG Heilig Geist dafür, dass sie sich nach dem Rückschlag besonders ins Zeug gelegt habe und sich weiterhin für Toleranz, Gleichberechtigung und viele weitere wichtige Werte einsetzt.

Pfarrer Bernd Mönkebüscher ist so etwas wie die Gallionsfigur der Regenbogenfahnenbewegung in Hamm geworden. „Die Bibel darf man nicht wie die Zeitung lesen, sondern muss sie immer im kulturellen Kontext und vor dem heutigen Hintergrund lesen. Viele Bibelstellen kann man heute nicht mehr verstehen, da man den damaligen kulturellen Hintergrund nicht hat oder nicht kennt“, betonte Mönkebüscher.

„Es ist ein gutes Zeichen, dass die KjG es sich wortwörtlich auf die Fahne geschrieben hat, für mehr Toleranz und Vielfalt einzutreten“, freute sich Pfarrer Robert Winschuh über das Engagement der KjG in seiner Pfarrei. Weiterhin berichtete er, dass der Regenbogen an sich ein urchristliches Symbol sei, schon bei Noah und der Arche für den Frieden stehe, ebenso wie im Mittelalter während der Bauernkriege.

„Wir sehen es als unsere Pflicht an, uns als Jugendverband auch politisch zu betätigen und auch aktuelle Themen einzugehen“, erkläre Isabel Molinos Pineiro die Motivation der KjG hinter der Regenbogen-Aktion. „Natürlich gibt es bei uns in der Runde auch lesbische oder schwule Mitglieder – ein Grund mehr, sich dafür einzusetzen.“ Der KjG liege die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare am Herzen, so Molinos Pineiro weiter. Es könne nicht sein, dass es Segenssprüche für Feuerwachen, Kläranlagen und Fahrzeuge gebe, aber nicht für zwei sich liebende homosexuelle Personen.